Mission in guter Nachbarschaft mit anderen Gläubigen
ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit spricht bei Eröffnung von „Edinburgh 2010“
„Niemand braucht triumphalistische Bewegungen und Kirchen“, sagte Dr. Olav Fykse Tveit, neuer Generalsekretär des Weltkirchenrates, zur Eröffnung der Konferenz zur Hundertjahrfeier der ersten Weltmissionskonferenz 1910. „Die Welt braucht treue Nachfolger Christi, die jederzeit das Kreuz in Liebe und Solidarität mit der Welt tragen, für die Christus gestorben ist.“
Mit seinem Plädoyer für eine demütige und ökumenische „Missionsbewegung des Kreuzes“ erinnerte Tveit die 400 Teilnehmenden der Jubiläumskonferenz „Edinburgh 2010“ an die schweren Lektionen, die es in den vergangenen 100 Jahren christlicher Mission zu lernen gegeben habe, wie z.B. die Verbindungen zwischen Mission und Kolonialismus. Aktuelle Konflikte ansprechend, sagte er: „Wir können nicht ignorieren, dass Mission ein herausforderndes Thema ist in unserem Verhältnis zu Menschen anderen Glaubens.“
Der globale Studienprozess „Edinburgh 2010“, mit dem seit 2005 die Konferenz vorbereitet worden ist und dessen Ergebnisse nun vom 2. bis 6. Juni in Edinburgh diskutiert werden, hat sich u.a. auch eingehend mit Themen wie „Mission und Macht“, „Stimme der Unterdrückten“ und eben „Christliche Mission inmitten anderer Religionen“ beschäftigt.
„Christus hat uns aufgerufen, Friedensstifter zu sein, die Last der Leidenden in dieser Welt zu teilen und gegen Gewalt und Ungerechtigkeit zu kämpfen“, rundete Tveit seine Vision von Mission im 21. Jahrhundert ab. „Er hat uns aufgerufen, gute Nachbarn aller Menschen zu sein, wo immer sie sind, welchen Glauben auch immer sie haben mögen.“